Griechische Mythologie – Griechische Götter

In der griechischen Mythologie haben die Menschen des antiken Griechenland in Erzählungen und Geschichten ihr Verständnis von der Welt, den Zusammenhängen der Naturerscheinungen und die Verehrung ihrer griechischen Götter, Halbgötter und Helden weitergegeben und aufgezeichnet.

In der antiken Welt sind die Götter stark mit der materiellen Welt und den in ihr lebenden Menschen verknüpft. In ihren persönlichen Eigenschaften stellen sie Personifikationen von weltlichen Bereichen dar.

Die Entstehung der Welt und der ersten Götter

Korinth - GriechenlandFür die Menschen des antiken Griechenland ist die Welt aus dem Chaos entstanden. Aus der Unordnung der Elemente und der Materie haben sich erste Ordnungen und Gottheiten gebildet, wie zum Beispiel die Erde, die Unterwelt, die Liebe, die Finsternis und die Nacht. Die Namen dieser Gottheiten waren Gaia, Tartaros, Eros, Erebos und Nyx.

Aus den Verbindungen dieser Götter entstanden weitere göttliche Teile und Wesen, wie zum Beispiel der Tag und die Luft als Hemera und Aither. Die erste umfassende Schöpfungsgeschichte der antiken griechischen Gottheiten wurde von Hesiod in seiner Theogonie geschaffen.

Der erste Herrscher der Welt

In der Theogonie wird von Uranos dem ersten Herrscher der Welt berichtet, von den Kämpfen und Machtwechseln über die Herrschaft der Welt zwischen Uranos und den Titanen bis zum ersten Herrscher über die Welt im Olymp Zeus. Uranos wird von seinem Sohn Kronos als Herrscher der Welt abgelöst. Der Titan Kronos gilt als der Vater von Zeus und wurde ebenfalls von seinem Sohn entmachtet. Einen ähnlichen, aber leicht abweichenden Schöpfungsmythos der Welt und ihrer Götter haben die Orphiker geschaffen. Zeus gilt als der Gott, der die Welt nach seiner Machtübernahme neu erschaffen hat.

Die Götter des Olymp

Der Olymp ist ein gewaltiges Gebirgsmassiv an der Ostküste in Griechenland. Mit einer Höhe von 2918 Meter, ist der Mytikas der höchste Gipfel in dem Gebirge. Der Olymp galt als der Wohnsitz der olympischen Götter. Aus einer Vielzahl von Göttern, Halbgöttern und göttlichen Helden haben sich auf dem Olymp zwölf Hauptgötter hervorgehoben. Zeus der Herrscher über die Welt und die Götter regierte auf dem Olymp und war vermählt mit seiner Frau Hera. Im Gegensatz zu den olympischen Göttern regierte der Bruder von Zeus Hades in der Unterwelt und war vermählt mit seiner Frau Persephone. Zu den zwölf auf dem Olymp lebenden Hauptgöttern gehörten: Zeus, Hera, Hephaistos, Demeter, Hestia, Athene, Apollon, Poseidon, Artemis, Hermes, Aphrodite, und Ares. Zeus besaß fünf Geschwister, die außer Hades mit ihm auf dem Olymp lebten und seine Frau Hera war zugleich seine Schwester. Weitere mächtige Götter, die aber ihren Wohnsitz nicht auf dem Olymp hatten, waren die Mundschenkin Hebe und die Göttin der Geburt Eileithyia.

Die Halbgötter Dionysos und Herakles waren Söhne des Zeus mit sterblichen Frauen und wurden erst später in den Olymp aufgenommen. Weiterhin besaß Zeus zehn Kinder mit verschiedenen Göttinnen. Die Kinder und Geschwister des Zeus wurden als Göttergeschlecht zu den olympischen Göttern gezählt, auch wenn sie ihren Wohnsitz nicht auf dem Olymp hatten.

Die griechische Sprache und Schrift in Ursprung und Entwicklung

Bei der griechischen Sprache handelt es sich um einen eigenen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie, deren Ursprung in der Zeit um 2000 v. Chr. liegt.

Die griechische Schrift existiert seit etwa 3400 Jahren – außer Aramäisch und Chinesisch ist neben dem Griechischen keine weitere lebende Sprache so lange schriftlich überliefert.

Das Griechische hatte einen maßgeblichen Einfluss auf die gesamte europäische Kultur, sowohl die abendländische Literatur wie auch Wissenschaft und Philosophie wurde von dieser Sprache geprägt. Etliche bedeutende Werke, beispielsweise das Neue Testament oder die philosophischen Schriften von Platon und Aristoteles, und Weltliteratur, unter anderem die großen Dramen von Euripides, Sophokles und Aischylos, oder die homerischen Epen, sind in Griechisch geschrieben worden.

Die Entwicklung des Griechischen im Laufe von 4000 Jahren

Amphitheater DelphiDas Urgriechische hat sich vor etwa 4000 Jahren entwickelt, es folgte Mykenisch, das die Menschen von ca. 1600 bis 1100 v. Chr. sprachen. In der Antike von etwa 800 v. Chr. bis 600 n. Chr. verständigte man sich auf Altgriechisch, danach auf Koine, zuletzt auf Spätantikes Griechisch. Im Altgriechischen kristallisierten sich die Dialekte Äolisch, Arkadisch-Kyprisch, Attisch, Dorisch und Ionisch heraus. Es folgte Mittelgriechisch, das bis ca. 1500 gesprochen wurde. Seit dieser Zeit gibt es Neugriechisch, die heutige Amtssprache in Griechenland, wobei sich die Volkssprache Dimotiki nennt, die Bildungssprache Katharevousa.

Das indogermanische Griechisch könnte mit der antiken makedonischen Sprache verwandt sein, eventuell handelt es sich beim Makedonischen um einen griechischen Dialekt. Weitere Verwandte sind das Albanische und das Armenische.

Im 5. Jahrhundert v. Chr. machte die wirtschaftliche, politische und kulturelle Vormachtstellung Athens den zu dieser Zeit dort gesprochenen attischen Dialekt zur Basis einer überregional verwendeten Sprache, die im 4. Jahrhundert v. Chr., hauptsächlich aufgrund der Eroberungen von Alexander dem Großen, zur Weltsprache aufstieg. Im Römischen Reich war neben Latein Griechisch die Amtssprache in den östlichen Provinzen, doch auch im Westen wurden Kenntnisse des Griechischen bei den Gebildeten vorausgesetzt.

Die griechische Schrift und das Alphabet

Das griechische Alphabet wurde im 9. Jahrhundert v. Chr. eingeführt, es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung der phönizischen Schrift und generell um die erste Alphabetschrift weltweit. Es umfasst 24 Buchstaben umfasst und besteht aus Groß- und Kleinbuchstaben: die klassischen Zeichen (Alpha, Beta, Gamma, Delta, Epsilon, Zeta, Eta, Theta, Iota, Kappa, Lambda, My, Ny, Xi, Omikron, Pi, Rho, Sigma, Tau, Ypsilon, Phi, Chi, Psi und Omega) und die nicht klassischen Zeichen (Digamma, Stigma, Heta, San, Koppa und Sampi), die später teilweise zu Zahlenzeichen wurden oder als Alternative für die klassischen Zeichen dienen.

Bei der Aussprache unterscheiden sich die antiken und die modernen Laute der griechischen Buchstaben größtenteils recht stark, da die Veränderungen, welche die Sprache über 2000 Jahre lang durchlebte, nicht verschriftlicht wurde, weshalb die Orthografie stets die gleiche blieb. Daher werden alt- und neugriechische Wörter oft ident zu Papier gebracht, aber komplett anders artikuliert.