Griechisch lernen mittels App

In diesen Tagen überlegen sich viele urlaubsreife Deutsche „wohin geht’s dieses Jahr für uns“.

Warum nicht einmal Griechenland? Sollte dort nicht unter den gegebenen Voraussetzungen auch das ein oder andere Urlaubsschnäppchen zu machen sein? Sei es der Flug, ein Hotel oder Freizeitaktivitäten vor Ort. Ein reichhaltiges kulturelles sowie kulinarisches Angebot hat Griechenland sicherlich zu bieten.

Schnell greift der technisch affine Deutsche zum Tablet-PC und macht sich auf die Suche. Hierbei wird er unter anderem unweigerlich auf die Angebote einiger findiger App-Tüftler stoßen, welche in Ihren Werbeslogans versprechen, dass man Griechisch in „in einem Monat lernen kann“ via App. Der ein oder andere Urlauber verbindet seinen Urlaub nicht selten gern mit dem Erlernen der dortigen Landessprache oder möchte zumindest seine Brötchen morgens auf Griechisch ordern können.

Welches App ist nun das richtige?

Sucht man im Appstore, erhält man auf Anhieb unter dem Suchbegriff „griechisch lernen“ eine Auswahl von 14 Apps. Teilweise kostenlos, sonst im Preisbereich zwischen 0,89 € und 29,99 €.

Was beinhalten kostenlose Sprach-Lern-Apps

Die meisten Apps versprechen zumindest einen Grundwortschatz, der ausreichend ist für die meisten alltäglichen Situationen. Zudem bedarf es keinerlei Grundkenntnisse in der ausgewählten Sprache.

Eines der zunächst kostenlosen Apps „Griechisch in einem Monat“ arbeitet mit der AppsLernmethode, die Bedeutung von Wörtern auf eigene Faust heraus zu finden, analog zum Verhalten von Kindern beim Erlernen einer Sprache. Hierbei verbindet der Lernende die gehörten Dinge mit den auf dem Display angezeigten Bildern. Ihm werden verschiedenen Situationen gezeigt und die entsprechende Bedeutung auf Griechisch angesagt. Als nächsten Schritt werden die gezeigten Bilder als Auswahl aufgerufen und ein Begriff wird angesagt. Hierbei muss der Lernende nun entscheiden, welches der Bilder zu dem angesagten Begriff passt.

Mit der App kann man 3Unterrichtspakete „abarbeiten“. Als Probe sind die Unterrichtseinheiten 1, 15 und 30 vorinstalliert und der User kann diese zur Erlangung eines ersten Eindruckes bearbeiten und ausprobieren. Sollte er sich hiernach für diese App entscheiden, so zahlt er 2,69 für den gesamten Kurs.

Eine weitere kostenlose App „book2 el“ setzt eher auf die klassische Vokabel-Lern-Methode. Während des Lernens wird die deutsche Vokabel angesagt und im Anschluss das griechische Pendant. Die Ansagen der Vokabeln werden abwechselnd von männlichen und weiblichen Muttersprachlern gemacht.

In einer Art Vokabeltest, bietet die App das Erlernte anzuwenden und zeigt dabei übersichtlich die Anzahl der bereits beherrschten Vokabeln und fragt die nicht gekonnten immer wieder ab, bis auch diese in Fleisch und Blut übergegangen sind. Als besonderes Highlight dieser App bietet es die Möglichkeit, sogar „im Schlaf zu lernen“. Mittels bewegungsgesteuerter Sensorik ermittelt die App angeblich die Tiefschlafphase des „Schülers“ und spielt Lerninhalte zum entsprechenden Zeitpunkt ab.

Auch hier erhält man mit der kostenlosen Version einen Einblick in die Möglichkeiten der App. Der Grundwortschatz (1000 Sätze) welcher die Themen „Kennenlernen“, „Smalltalk“ und „Sport“ beinhaltet, kostet 3,59 € und ein Aufbauwortschatz für weitere 3,59 € umfasst 925 Sätze.

Welche Lernmethode einem nun besser liegt, entscheidet man nach einem kleinen Einblick am besten selbst. Griechisch lernen für unter 10 € hört sich auf jeden Fall verlockend an und wird sicherlich von dem Einen oder Anderen als lohnenswerte und überschaubare Investition in den nächsten Urlaub gesehen.

Die griechische Sprache und Schrift in Ursprung und Entwicklung

Bei der griechischen Sprache handelt es sich um einen eigenen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie, deren Ursprung in der Zeit um 2000 v. Chr. liegt.

Die griechische Schrift existiert seit etwa 3400 Jahren – außer Aramäisch und Chinesisch ist neben dem Griechischen keine weitere lebende Sprache so lange schriftlich überliefert.

Das Griechische hatte einen maßgeblichen Einfluss auf die gesamte europäische Kultur, sowohl die abendländische Literatur wie auch Wissenschaft und Philosophie wurde von dieser Sprache geprägt. Etliche bedeutende Werke, beispielsweise das Neue Testament oder die philosophischen Schriften von Platon und Aristoteles, und Weltliteratur, unter anderem die großen Dramen von Euripides, Sophokles und Aischylos, oder die homerischen Epen, sind in Griechisch geschrieben worden.

Die Entwicklung des Griechischen im Laufe von 4000 Jahren

Amphitheater DelphiDas Urgriechische hat sich vor etwa 4000 Jahren entwickelt, es folgte Mykenisch, das die Menschen von ca. 1600 bis 1100 v. Chr. sprachen. In der Antike von etwa 800 v. Chr. bis 600 n. Chr. verständigte man sich auf Altgriechisch, danach auf Koine, zuletzt auf Spätantikes Griechisch. Im Altgriechischen kristallisierten sich die Dialekte Äolisch, Arkadisch-Kyprisch, Attisch, Dorisch und Ionisch heraus. Es folgte Mittelgriechisch, das bis ca. 1500 gesprochen wurde. Seit dieser Zeit gibt es Neugriechisch, die heutige Amtssprache in Griechenland, wobei sich die Volkssprache Dimotiki nennt, die Bildungssprache Katharevousa.

Das indogermanische Griechisch könnte mit der antiken makedonischen Sprache verwandt sein, eventuell handelt es sich beim Makedonischen um einen griechischen Dialekt. Weitere Verwandte sind das Albanische und das Armenische.

Im 5. Jahrhundert v. Chr. machte die wirtschaftliche, politische und kulturelle Vormachtstellung Athens den zu dieser Zeit dort gesprochenen attischen Dialekt zur Basis einer überregional verwendeten Sprache, die im 4. Jahrhundert v. Chr., hauptsächlich aufgrund der Eroberungen von Alexander dem Großen, zur Weltsprache aufstieg. Im Römischen Reich war neben Latein Griechisch die Amtssprache in den östlichen Provinzen, doch auch im Westen wurden Kenntnisse des Griechischen bei den Gebildeten vorausgesetzt.

Die griechische Schrift und das Alphabet

Das griechische Alphabet wurde im 9. Jahrhundert v. Chr. eingeführt, es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung der phönizischen Schrift und generell um die erste Alphabetschrift weltweit. Es umfasst 24 Buchstaben umfasst und besteht aus Groß- und Kleinbuchstaben: die klassischen Zeichen (Alpha, Beta, Gamma, Delta, Epsilon, Zeta, Eta, Theta, Iota, Kappa, Lambda, My, Ny, Xi, Omikron, Pi, Rho, Sigma, Tau, Ypsilon, Phi, Chi, Psi und Omega) und die nicht klassischen Zeichen (Digamma, Stigma, Heta, San, Koppa und Sampi), die später teilweise zu Zahlenzeichen wurden oder als Alternative für die klassischen Zeichen dienen.

Bei der Aussprache unterscheiden sich die antiken und die modernen Laute der griechischen Buchstaben größtenteils recht stark, da die Veränderungen, welche die Sprache über 2000 Jahre lang durchlebte, nicht verschriftlicht wurde, weshalb die Orthografie stets die gleiche blieb. Daher werden alt- und neugriechische Wörter oft ident zu Papier gebracht, aber komplett anders artikuliert.